Aus der Düsseldorfer Synagoge ist mir berichtet worden, dass Rabbinerinnen und Rabbiner in den jüdischen Gemeinden in Deutschland nie dem Vorstand angehören, geschweige denn dass sie dort den Vorsitz ausüben. Auch dem Zentralrat der Juden in Deutschland gehört nicht eine einzige theologische Person an. Dagegen ist bei uns die Beteiligung von Pfarrerinnen und Pfarrern an Gemeinde– und Kirchenleitung durch die Kirchenordnung festgeschrieben.
Die Frage stellt sich, ob das wirklich so sinnvoll ist. Müssten nicht der Dienst an Wort und Sakrament und die Gemeinde- bzw. Kirchenleitung konsequent auseinander gehalten werden? Liegt hier die Ursache zum einen für das sehr klerikale Erscheinungsbild auch der Evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit, zum andern für Überlastungssyndrome im Pfarrberuf? Oder ist die theologische Kompetenz - die sich oft mit weiteren Kompetenzen verbindet - für die Wahrnehmung von Gemeinde- und Kirchenleitung unverzichtbar? Wollen wir auf die Möglichkeit, mitzuentscheiden und Verantwortung zu übernehmen, wirklich verzichten?
Was meinen Sie? Auf Ihre Einschätzung dazu sind wir gespannt.
Das wären die Optionen - vielleicht gibt es noch weitere:
- Pfarrdienst und Gemeinde– und Kirchenleitung müssen unbedingt auseinandergehalten werden.
- Pfarrerinnen und Pfarrer sind notwendig an Gemeinde– und Kirchenleitung zu beteiligen.
- Pfarrerinnen und Pfarrer können, müssen aber nicht an Gemeinde– und Kirchenleitung beteiligt werden.
- Ob Pfarrerinnen und Pfarrer an der Gemeinde– und Kirchenleitung beteiligt werden, hängt von den jeweils gegebenen örtlichen Voraussetzungen ab.
Wir sind sehr gespannt auf Ihre und Eure Kommentar dazu! Nutzen Sie das "Forum Pfarrverein" dazu. Weitere Themen werden folgen und können vorgeschlagen werden.